Mittwoch, 29. Februar 2012

Monastisches Leben

Der Bischof von Metz in Frankreich, Bischof Pierre Raffin, erklärt, welche Auswirkungen der weltweite Rückgang der Anzahl der Mönche und Nonnen auf die Entwicklung des Mönchtums hat.


Kartäuser erhält Priesterweihe

Die erste Priesterweihe eines Kartäusermönchs in Lateinamerika

Am 11. Dezember 2011, dem zweiten Adventsonntag, wurde erstmals einem Mönch der jungen brasilianischen Kartause  Nossa Senhora Medianeira  die Priesterweihe gespendet. Der Neupriester Pater Juan Diego Correa Valencia stammt aus Kolumbien. Wegen der Bedeutung dieses wichtigen Ereignisses fand die Priesterweihe in einer Kirche der benachbarten Stadt Ivora statt. Die Kirche war überfüllt, als der Erzbischof der neuen Erzdiözese Santa Maria, Dom Adelar Rubert Helio, in einem festlichen Gottesdienst die Ordination vornahm.  Über einen großen Bildschirm konnten viele Gläubige, die keinen Platz in der Kirche fanden, im nahen Gemeindezentrum die Veranstaltung mit verfolgen. In seiner Predigt betonte der Erzbischof die Bedeutung des kontemplativen Lebens der Kartäuser und dieses wichtigen Ereignisses für die Gesellschaft und die katholische Kirche Brasiliens.


Der neue Kartäuserpriester, Pater Juan Diego, trat im Jahr 2000 in das Kloster ein. Er verließ seine Familie, seine Freunde, seinen Arbeitsplatz und seine muttersprachliche Heimat, um sich ganz Gott auszuliefern. Dazu ging er vom spanischsprechenden Kolumbien in den Süden Brasiliens (wo portugiesisch gesprochen wird), um das strenge klösterliche Leben in einer Kartause zu beginnen. Die Bereitschaft seiner Hingabe an Gott, die er während seiner Ausbildungszeit immer mehr zu vertiefen und zu bejahen lernte, vollendete sich nun mit seiner Weihe zum Priester. Sicher ist die Priesterweihe eines Kartäusers ein großes Zeichen für viele junge Menschen Lateinamerikas, dass es lohnt, ALLES zu verlassen, um im Erlernen des geistlichen Reichtums der Kartäuser, die Nachfolge Christi anzutreten.

Der Name des jungen Mönchspriesters hat eine ganz besondere Bedeutung für den Katholizismus Südamerikas. Denn er erinnert an den jungen Indio Juan Diego (Heiligsprechung 2002 durch Papst Johannes Paul II.), dem am 9. Dezember 1531 in Mexiko die „dunkelhäutige Liebe Frau“ erschien, nämlich „Unsere Liebe Frau von Guadalupe“

Cartuxa Nossa Senhora MEDIANEIRA
98160 - 000 - IVORÁ - RS – Brasilien
Die brasilianische Bischofskonferenz  entschied sich 1983 unter dem Vorsitz des bekannten deutschstämmigen Kardinals Ivo Lorscheiter für den Bau einer Kartause bei IVORA im Bundesstaat Rio Grande.  Einige Kartäusermönche aus verschiedenen Häusern Europas,  darunter auch ein junger Bruder aus Marienau, kamen am 21. November 1984. Unverzüglich wurde mit den Bautätigkeiten begonnen.

HIER habe ich schon einmal über diese Kartause berichtet. 

HIER geht es zu einem Video. Es zeigt ein Interview mit dem Erzbischof, dem Neupriester und dem Prior der Kartause nach der Priesterweihe. 
Sollte ein Leser meines Blogs in der Lage sein, das portugiesische Interview  gut zu verstehen und ggf. für mich zu übersetzen, wäre ich sehr dankbar.

Dienstag, 28. Februar 2012

Goldener Brief 67

67. Daher fängt man täglich neue Beschäftigungen an, erfindet neue Tätigkeiten oder Arbeiten, liest bald dieses, bald jenes Buch, nicht um den Geist zu erbauen, sondern um sich über die Langeweile des träge dahin schleichenden Tages hinwegzutäuschen. Wenn der Einsiedler dann alles Alte und Gewohnte verurteilt hat und Neues fehlt, bleibt nichts mehr übrig als Hass auf die Zelle und baldige Flucht. 

Montag, 27. Februar 2012

Goldener Brief 66


66. Daher erklärt sich, dass in den schwächeren Seelen und in solchen, in denen die Begierden des Fleisches und der Welt noch nicht vollkommen abgetötet sind, überall die Laster der Neugierde hervorsprudeln. Daher suchen sie für die Einsamkeit und das Schweigen ungeordnet Tröstungen, die ihrem 
Ordensberuf entgegengesetzt sind: auf der königlichen Straße (Num 21,22) der gemeinsamen Einrichtungen heimliche Abweichungen des Eigenwillens; daher der Geschmack an Neuheiten, der Überdruss am Gewohnten. Diese Versuche scheinen das Jucken und den Ekel der kranken Seele gleichsam durch Abreiben für kurze Zeit zu lindern, aber erwärmen und entflammen sie und bewirken so, dass es im folgenden noch schlimmer brennt und noch mehr juckt. 

Sonntag, 26. Februar 2012

Goldener Brief 65


65. Es kommt nun zu einer erbärmlichen und bösen Spaltung in der unglücklichen Seele. Der Geist und die Vernunft suchen sich den guten Willen und die Absicht des Herzens und den bereitwilligen Gehorsam des Körpers zu erhalten. Die sinnenverhaftete Schlechtigkeit raubt sich aber die Ergriffenheit und die Einsicht, und allzu oft bleibt der Geist ohne Frucht. 

Samstag, 25. Februar 2012

Goldener Brief 64


64. Daher kreisen zur Zeit des Psalmengesanges, des Gebetes und anderer geistlichen Übungen im Herzen des Dieners Gottes bildhafte Vorstellungen und Scheingebilde der Gedanken, auch wenn er sie nicht will und dagegen ankämpft. Von diesen wird wie von unreinen Vögeln, die sich auf ihn setzen oder ihn umflattern, das Opfer der Hingabe entweder gänzlich seiner Hand entrissen, oder doch oft sosehr entstellt, dass der Opfernde in Tränen ausbricht. 
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...